Die vielfach bewährte Pflegeroutine für trockene Haut, die der Haut hilft die Trockenheit und das Spannen zu beheben.
Eine trockene Haut kann fettarm und/oder feuchtigkeitsarm sein, wirkt fahl und matt. Die Poren sind klein und kaum zu erkennen. Durch die niedrige Talgproduktion kann sich der hauteigene Schutzfilm nur erschwert bilden. Die Haut neigt schnell zu Spannungsgefühlen, Reizungen, Rötungen, Juckreiz und Schüppchenbildung, die durch die Trockenheit verursacht werden. Diese Faktoren beschleunigen zudem auch die Bildung von Falten.
Trockene Haut kann genetisch veranlagt oder erworben sein. Mit zunehmendem Alter nimmt z.B. die Hormonproduktion und somit in der Regel auch die Talgdrüsenaktivität ab, weshalb eine reife Haut auch häufig zur Trockenheit neigt. Es stimmt jedoch nicht, dass reife Haut immer trocken oder junge Haut immer fettig ist. Auch eine junge Haut kann von Trockenheit betroffen sein, die dann aber meist nur feuchtigkeitsarm ist. Eine Trockenheit kann aber auch kurzweilig auftreten, z.B. durch äußere Einflüsse wie Kälte oder häufiges Waschen der Haut.
Empfohlen werden Produkte, die besonders reichhaltig sind. Seit geraumer Zeit wird auch das Layern von mehreren Produkte übereinander empfohlen, wie z.B. Serum, Creme, Primer und getönte Pflege, die geschichtet werden sollen. Diese Strategie ist meist zeitaufwändig und kostenintensiv.
Die Verwendung von zu reichhaltigen und zu vielen Produkten, kann die Haut immer trockener werden lassen. Besonders silikon- und mineralölhaltige Kosmetikprodukte, können dafür verantwortlich sein, dass die Haut immer trockener und "abhängig" von den Produkten wird. Das Bedürfnis immer häufiger nachcremen zu müssen, verstärkt sich je länger diese Produkte verwendet werden. Häufig wird deshalb zu noch reichhaltigeren Produkten gegriffen, was das Spannungsgefühl zwar kurzfristig lindert, die Trockenheit aber langfristig noch verstärkt. Irgendwann erscheint dann nicht einmal mehr pures Öl reichhaltig genug zu sein.
Das sofortige Absetzen aller Pflegeprodukte, die Silikone oder Mineralöle enthalten, generell zu reichhaltig sind oder wenn zu viele Produkte kombiniert werden. Dann erfolgt die konsequente Umstellung auf Produkte, idealerweise mit hautverwanden Lipiden und viel Feuchtigkeit, die den tatsächlichen Bedarf der Haut decken, ihn aber nicht überschreiten. Das sind Lipide, die dem eigenen Hautfett von Natur aus ähnlich sind, wie z.B. Sheabutter, Avocadoöl, Jojobaöl, Squalanöl, Olivenöl, Bienenwachs.
Während der Umstellungsphase der Haut, insbesondere dann, wenn sie lange überpflegt wurde und abhängig von der bisherigen Pflege war, entsteht zu Beginn das Gefühl, dass die neue Pflege nicht ausreicht. Häufig wird die Umstellung dann abgebrochen und als gescheitert betrachtet. Dabei ist dieser Effekt normal und nur eine vorübergehende Entzugserscheinung. Je nach Intensität der bestehenden Überpflegung und Abhängigkeit der Haut, können die Entzugserscheinungen ein paar Wochen oder Monate lang anhalten und lassen erst dann nach, wenn sich die Haut regeneriert und ihre natürliche Funktion wieder erlangt hat.
Die Empfehlung für die Routine ist immer auf dem aktuellsten Wissensstand und wird stetig gepflegt und angepasst, wenn es neue Erkenntnisse gibt.
Produktauswahl bei trockener Haut
Milde Reinigungen auf Milch- oder Cremebasis verwenden
Gesichtswasser zum Sprühen ist besser als zum Auftragen mit dem Wattepad
Die Pflege muss von der Reichhaltigkeit her exakt zum Bedarf der Haut passen und darf nicht übertrieben reichhaltig sein
Flüssige oder cremige Make-ups verwenden, die nicht zu sehr mattierend wirken
Ein ergänzendes Serum ist nur sinnvoll, wenn es intensiv feuchtigkeitsspendend und reizarm zusammengesetzt ist
Ein ergänzendes Öl ist nur sinnvoll, wenn es in Verbindung mit einer Feuchtigkeitscreme oder einem feuchtigkeitsspendenden Serum darunter aufgetragen wird, da sonst der Feuchtigkeitsfaktor fehlt
Zusammensetzung bei trockener Haut
Silikone und Mineralöle meiden
Ohne viel Alkohol (nicht über 5%)
Ohne viel Glycerin (nicht über über 10%)
SLS Tenside meiden (Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate)
Gut sind Wirkstoffe, die die Hautfeuchte erhöhen, wie Hyaluron, Aloe Vera, Glycerin, Urea, Glycerin (bis 10%)
Geeignete Öle sind z.B. Arganöl, Mandelöl, Avocadoöl, Olivenöl
Pflegeroutine bei trockener Haut
So wenig waschen wie möglich, 1 x täglich genügt (idealerweise abends)
Mit dem Handtuch trocken tupfen, nicht rubbeln
Thermal- oder Blütenwasser (als Gesichtswasser), kann nach Bedarf verwendet werden
Mindestens 2 x täglich gut und reichlich pflegen
Nach Bedarf selbstgemachten Masken aus Küchenzutaten anwenden, z.B. aus Avocado Mark mit Joghurt oder Sahne und Honig oder Eigelb zusammengesetzt