Ein besonders leidiges Thema sind Narben. Besonders wenn sie sich an sichtbaren Stellen befinden, wie z.B. im Gesicht oder am Dekolleté, werden sie als besonders störend empfunden. Wirklich wirksame Behandlungsmöglichkeiten sind praktisch nicht vorhanden. Vergessen kann man praktisch alle Narbensalben und Narbengele, die gar nicht helfen und mehr oder weniger auch Narbenpflaster, die nur wenig helfen. Narbenpflaster wirken mechanisch, über den erzeugten Druck von oben und den Entzug der natürlichen Hautatmung. Die Idee ist gut, aber leider fehlt es hierbei an zusätzlichen Wirkstoffen, die das Narbengewebe zusätzlich anregen würden, um die Rückbildung der Narbe bzw. die Neubildung der gesunden Haut schneller voranzutreiben.
Die eingesunkenen Narben treten häufig nach Akneschüben oder einzelnen entzündeten Pickeln vorwiegend im Gesicht auf. Diese Narben bilden sich, je nach Schweregrad, innerhalb von Wochen bis Monaten, meist weitgehend von selbst zurück. Geduld ist hier also gefragt! Sollten kleine Unebenheiten zurückbleiben, ist Fruchtsäure das Mittel der Wahl.
Um atrophe Narben entfernen und unebene Haut dauerhaft glätten zu können, eignet sich besonders die Therapie mit Fruchtsäure-Präparaten, wie z.B. Neostrata Gel Plus 15 AHA (Fruchtsäure Gel mit 15% AHA, aus der Apotheke).
Sowohl bei frischen als auch alten Narben kann das Gel über Nacht großzügig auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Am Morgen wird die Stelle mit Wasser oder Gesichtswasser gesäubert. Starke Sonneneinstrahlung während der Therapie unbedingt vermeiden. Idelaerweise kann die Behandlung im Winterhalbjahr stattfinden.
Behandlungsdauer: die Behandlung kann je nach Empfindlichkeit der Haut ein- bis mehrmals wöchentlich erfolgen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Anders als bei den eingesunkenen Aknenarben, kommen die erhabenen Narben, in Folge von Verletzungen der Haut, ebenso nach Akneschüben und einzelnen entzündeten Pickeln, besonders am Körper vor. Diese Narben bilden sich wesentlich langsamer zurück, manchmal sogar erst über Jahre hinweg. Je früher hier eine Behandlung stattfindet, umso besser!
Das wirkungsvollste Präparat, welches auf kosmetische Weise, erhaben Narben entfernen bzw. nahezu verschwinden lassen kann, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Heilkräuter-Gemisch, nach der speziellen Rezeptur eines schwedischen Arztes, wurde jahrhundertelang als wirkungsvolles Allheilmittel eingesetzt, ist heute jedoch fast in Vergessenheit geraten. Schade, findet der Hautschutzengel! Getreu dem Motto: "Wer heilt, hat recht!" sollte alternativen Naturheilmitteln auch in Zukunft wieder mehr Beachtung und Wertschätzung geschenkt werden.
Die Schwedenkräuter, z.B. von Maria Treben, Bittere Schwedentropfen (aus der Apotheke oder Reformhaus) eignen sich für die Behandlung von frischen und alten Narben z.B. Aknenarben, besonders allen hypertrophe Narben. Dazu wird kleines, zurecht geschnittenes Watteteilchen in der Tinktur getränkt und über Nacht mit wasserdichtem Leukoplast oder einem zurecht geschnittenen Narbenpflaster auf die Narbe aufgekleben. Morgens wieder das Pflaster wieder entfernen und erneuern.
Behandlungsdauer: mehrere Wochen bis Monate, während dieser Zeit ist keine sichtbare Verbesserung zu erwarten, eher sogar eine Verschlechterung, da die Narbe durch die Bitterstoffe der Kräutertinktur gereizt und neu aktiviert wird. Nach Beendigung der Therapie kann fast mit bloßem Auge beobachtet werden, wie die Narbe von Tag zu Tag schrumpft, bis sie kaum noch sichtbar ist.