Die vielfach bewährte Pflegeroutine für Mischhaut, die der Haut hilft wieder ins Gleichgewicht zu finden.
Mischhaut tritt grundsätzlich nur im Gesicht auf. Die Haut ist an manchen Stellen fettig und an anderen normal bis trocken. Typisches Merkmal ist die sogenannte T-Zone (Stirn-, Nase- und Kinnpartie), die in der Regel fettig ist, die Wangen dagegen sind normal bis trocken. Es gibt aber auch Mischhaut, bei der die Verteilung der trockenen und fettigen Partien anders ist z.B. fettige Wangen und Nase, Stirn und Kinn dagegen trocken. In der öligen Zone bilden sich schnell Mitesser, die dann im weiteren Verlauf Unreinheiten, Unterlagerungen und Entzündungen zur Folge haben können.
Insbesondere Hormonschwankungen z.B. in der Pubertät oder das Absetzen der Pille, können eine Mischhaut auslösen. Aber auch genetische Veranlagung kann ursächlich für diese Hautbild sein. Typischerweise ist eine Mischhaut im Sommer fettiger und im Winter trockener. Das liegt daran, dass der Haut Feuchtigkeit fehlt und sie zu einer Verhornungsstörung neigt.
Der Haut das überschüssige Fett zu entziehen und sie anschließend zu mattieren, ist immer noch die gängigste Methode. Empfohlen werden intensive Reinigungen, ölfreie Fluids, mattierenden Primer und Make-up Produkte. Eine Verbesserung ist damit jedoch oft nur kurzfristig zu erreichen.
Gerade Kosmetikprodukte, die für Mischhaut konzipiert sind, entziehen der Haut häufig zu viel Fett und spenden zu wenige Feuchtigkeit. Viele Reinigungsprodukte sind zu stark und führen zu einer vermehrten Talgproduktion. Produkte mit der Aufschrift "ölfrei", sind in der Regel auch nicht ölfrei, sonder enthalten Silikone, die laut EU-Kosmetikverordnung nicht als Öle gelten. Silikonöle haben den Vorteil, dass sie sich auf der Haut nicht fettig anfühlen, sondern seidig zart. Silikone verschießen aber die Poren, behindern die Hautatmung und führen bei fettiger Haut dazu, dass diese noch schneller nachfettet und sich infolgedessen noch mehr Unreinheiten bilden.
Milde Reinigungsprodukte und eine hohe Feuchtigkeitszufuhr ist das Mittel der Wahl, die Mischhaut ins Gleichgewicht zu bringen. Ist eine Regulierung der Haut über diese Routine nicht zu erreichen, kann Öl zur Hilfe genommen werden. Hierzu wird reines Squalan oder Jojobaöl verwendet, weil es dem Hautfett ähnlich und nicht komedogen ist. Das Öl wird einmal täglich, idealerweise abends nach der Reinigung und Feuchtigkeitspflege, hauchdünn auf die fettigen Hautpartien aufgetragen. Die Haut bekommt dadurch den Eindruck, dass ausreichend Fett vorhanden ist und reduziert ihre eigenen Talgproduktion innerhalb weniger Tage.
Die Empfehlung für die Routine ist immer auf dem aktuellsten Wissensstand und wird stetig gepflegt und angepasst, wenn es neue Erkenntnisse gibt.
Produktauswahl bei Mischhaut
Fein peelende Reinigungen oder elektrische Gesichtsreinigungsbürste verwenden, um die Verhornungen zu lösen. Jedoch nicht bei gleichzeitiger Neigung zu Couperose oder Rosazea und bei akuter perioraler Dermatitis. Ein mildes Waschgel, Reinigungsschaum, Enzympulver oder Rügener Heilkreide sind ideal.
Gesichtswasser macht nur Sinn, wenn es exfolierende Wirkstoffe (AHA, BHA oder PHA Säuren) enthält, sonst lieber Thermalwasser oder Blütenwasser verwenden, um die Haut nicht zu reizen oder auszutrocknen.
die Pflege muss leicht, feuchtigkeitsreich und fettarm sein
Nur silikonfreies Make-up verwenden, idealerweise auf Puderbasis, damit keine Bestandteile in die Haut eindringen. Stark deckende Concealer nur punktuell verwenden, nicht großflächig auftragen, damit die gesunde Haut nicht unnötig belastet wird. Ist das nicht möglich, Camouflage (ohne Silikone) als Make-up verwenden, da hier eine linsengroße Menge ausreicht, um das ganze Gesicht abzudecken, so dass im Verhältnis viel weniger komedogenes Material auf die Haut aufgebracht wird, als mit normalen Make-ups.
Squalan- oder Jojobaöl zur gezielten Behandlung der fettigen Hautpartien verwenden
Exfolierende Produkte mit AHA, BHA oder PHA Säuren oder BPO (Benzoylperoxid), zur gezielten Behandlung der Unreinheiten oder zur Verfeinerung des Hautbildes verwenden
Ein ergänzendes Serum ist nur sinnvoll, wenn es intensiv feuchtigkeitsspendend und reizarm zusammengesetzt ist
Ein ergänzendes Öl ist nur sinnvoll, wenn es in Verbindung mit einer Feuchtigkeitscreme oder einem feuchtigkeitsspendenden Serum darunter aufgetragen wird, da sonst die Feuchtigkeit fehlt
Zusammensetzung bei Mischhaut
So wenig komedogene Inhaltsstoffe wie möglich
Silikone meiden
Keine austrocknenden Produkte
Ohne viel Alkohol (nicht über 5%)
Ohne viel Glycerin (nicht über über 10%)
SLS Tenside meide (Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate)
Gut sind exfolierende Wirkstoffe, wie BPO (Benzoylperoxid), AHA (Fruchtsäure), BHA (Salicylsäure), PHA (Milchsäure), zur Bekämpfung bestehender Unreinheiten, sowie zur Verfeinerung der Hautbildes
Gut sind Wirkstoffe, die die Hautfeuchte erhöhen, wie Hyaluron, Aloe Vera, Glycerin, Urea
Geeignete Öle sind z.B. Squalanöl, Jojobaöl
Pflegeroutine bei Mischhaut
1 x täglich leicht-peelende, milde Hautreinigung durchführen
Mit dem Handtuch trocken tupfen und das Handtuch häufig wechseln
Handtücher ohne Weichspüler waschen
Gesichtswasser kann, muss aber nicht verwendet werden
Mindestens 1-2 x täglich gut pflegen mit einer leichten Creme oder einem Fluid
Bei Bedarf zusätzlich 1 x täglich oder mehrmals wöchentlich, am besten bei der Abendroutine, exfolierende Produkten anwenden BPO (Benzoylperoxid), AHA (Fruchtsäure), BHA (Salicylsäure), PHA (Milchsäure).
1 x täglich (abends) die fettigen Partien mit Jojobaöl behandeln, bis die Fettproduktion nachlässt, dann entsprechend reduzieren
Nach Bedarf selbstgemachten Masken aus Küchenzutaten anwenden, z.B. aus Heilerde, Joghurt, Ei oder Zitrone