Die vielfach bewährte Pflegeroutine für fettige Haut, die der Haut hilft immer weniger nachzufetten.
Fettige Haut lässt sich gut an den großen Hautporen und dem ausgeprägten Fettglanz erkennen. Unreinheiten und Mitesser sind vor allem um die T-Zone herum sichtbar. Die Haut fettet im Laufe das Tages stetig nach. Im Sommer typischerweise stärker als im Winter. Fettige Haut hat jedoch auch einen großen Vorteil: Linien und Fältchen entstehen erst zu einem viel späteren Zeitpunkt als bei allen anderen Hauttypen!
Die Neigung zur fettigen Haut kann genetisch veranlagt sein oder durch eine Hormonschwankung bedingt sein, wie z.B. in der Pubertät oder nach dem Absetzen der Pille. Da eine fettige Haut meist unzureichend durchblutet wird, neigt sie zu einer übermäßigen Verhornung, die dann im weiteren Verlauf Pickel und Akne zur Folge haben kann. Aber auch durch die Verwendung von Reinigungs- und Pflegeprodukten, mit austrocknender Wirkung, kann die Talgproduktion ungünstig beeinflusst werden.
Der Haut das überschüssige Fett zu entziehen, ist immer noch die gängigste Methode. Empfohlen werden intensive Reinigungen, ölfreie Fluids, mattierenden Primer und Make-up Produkte. Eine Verbesserung ist damit jedoch oft nur kurzfristig zu erreichen.
Gerade Kosmetikprodukte, die für fettige Haut konzipiert sind, entziehen der Haut häufig zu viel Fett und spenden zu wenige Feuchtigkeit. Viele Reinigungsprodukte sind zu stark und führen zu einer vermehrten Talgproduktion. Produkte mit der Aufschrift "ölfrei", sind in der Regel auch nicht ölfrei, sonder enthalten Silikone, die laut EU-Kosmetikverordnung nicht als Öle gelten. Silikonöle haben den Vorteil, dass sie sich auf der Haut nicht fettig anfühlen, sondern seidig zart. Silikone verschießen aber die Poren, behindern die Hautatmung und führen bei fettiger Haut dazu, dass diese noch schneller nachfettet und sich infolgedessen noch mehr Unreinheiten bilden.
Neben milden Reinigungsprodukten und dem zuführen von viel Feuchtigkeit, kann der Feind mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden - also mit Fett. Klingt verrückt - funktioniert aber! Ist eine Regulierung der Haut über eine hohen Feuchtigkeitszufuhr nicht zu erreichen, kann Öl zur Hilfe genommen werden. Hierzu wird reines Squalan oder Jojobaöl verwendet, weil es dem Hautfett ähnlich und nicht komedogen ist. Das Öl wird einmal täglich, idealerweise abends nach der Reinigung und Feuchtigkeitspflege, hauchdünn auf die fettigen Hautpartien aufgetragen. Die Haut bekommt dadurch den Eindruck, dass ausreichend Fett vorhanden ist und reduziert ihre eigenen Talgproduktion innerhalb weniger Tage.
Die Empfehlung für die Routine ist immer auf dem aktuellsten Wissensstand und wird stetig gepflegt und angepasst, wenn es neue Erkenntnisse gibt.
Produktauswahl bei fettiger Haut
Fein peelende Reinigungen oder elektrische Gesichtsreinigungsbürste verwenden, um die Verhornungen zu lösen. Jedoch nicht bei gleichzeitiger Neigung zu Couperose oder Rosazea und bei akuter perioraler Dermatitis. Ein mildes Waschgel, Reinigungsschaum, Enzympulver oder Rügener Heilkreide sind ideal.
Gesichtswasser macht nur Sinn, wenn es exfolierende Wirkstoffe (AHA, BHA oder PHA Säuren) enthält, sonst lieber Thermalwasser oder Blütenwasser verwenden, um die Haut nicht zu reizen oder auszutrocknen.
die Pflege muss leicht, feuchtigkeitsreich und fettarm sein
Nur silikonfreies Make-up verwenden, idealerweise auf Puderbasis, damit keine Bestandteile in die Haut eindringen. Stark deckende Concealer nur punktuell verwenden, nicht großflächig auftragen, damit die gesunde Haut nicht unnötig belastet wird. Ist das nicht möglich, Camouflage (ohne Silikone) als Make-up verwenden, da hier eine linsengroße Menge ausreicht, um das ganze Gesicht abzudecken, so dass im Verhältnis viel weniger komedogenes Material auf die Haut aufgebracht wird, als mit normalen Make-ups.
Squalan- oder Jojobaöl zur gezielten Behandlung der fettigen Hautpartien verwenden
Exfolierende Produkte mit AHA, BHA oder PHA Säuren oder BPO (Benzoylperoxid), zur gezielten Behandlung der Unreinheiten oder zur Verfeinerung des Hautbildes verwenden
Zusammensetzung bei fettiger Haut
So wenig komedogene Inhaltsstoffe wie möglich
Silikone meiden
Keine austrocknenden Produkte
SLS Tenside meide (Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate)
Gut sind exfolierende Wirkstoffe, wie BPO (Benzoylperoxid), AHA (Fruchtsäure), BHA (Salicylsäure), PHA (Milchsäure), zur Bekämpfung bestehender Unreinheiten, sowie zur Verfeinerung der Hautbildes
Gut sind Wirkstoffe, die die Hautfeuchte erhöhen, wie Hyaluron, Aloe Vera, Glycerin, Urea
Geeignete Öle sind z.B. Squalanöl, Jojobaöl
Pflegeroutine bei fettiger Haut
2 x täglich leicht-peelende, milde Hautreinigung durchführen
1-2 x täglich leicht-peelende Hautreinigung durchführen
Mit dem Handtuch trocken tupfen und das Handtuch häufig wechseln
Handtücher ohne Weichspüler waschen
Gesichtswasser kann, muss aber nicht verwendet werden
Mindestens 1-2 x täglich gut pflegen mit einer leichten Creme oder einem Fluid
Bei Bedarf zusätzlich 1 x täglich oder mehrmals wöchentlich, am besten bei der Abendroutine, exfolierende Produkten anwenden BPO (Benzoylperoxid), AHA (Fruchtsäure), BHA (Salicylsäure), PHA (Milchsäure).
1 x täglich (abends) die fettigen Partien mit Jojobaöl behandeln, bis die Fettproduktion nachlässt, dann entsprechend reduzieren
Nach Bedarf selbstgemachten Masken aus Küchenzutaten anwenden, z.B. aus Heilerde, Joghurt, Ei oder Zitrone