Die vielfach bewährte Pflegeroutine für Couperose Haut, die der Haut hilft sich weniger zu röten.
Die Couperose ist eine krankhafte Gefäßerweiterung (Teleangiektasie) der Haut. Die erweiterten, oberflächlichen Blutgefäße, die aussehen wie mini kleine geplatzte Äderchen, geben den betroffenen Hautpartien die typische kupferrote Farbe. Im Anfangsstadium entsteht nur eine vorübergehende Rötung, vor allem um die Nase herum und auf den Wangen. Tritt die Rötung häufiger auf, bleibt sie infolge einer Blutstauung in den Kapillaren länger bestehen und führt dann wiederum zu einer bleibenden Gefäßerweiterung und zur dauerhaften Rötung der Haut.
Die Couperose ist anlagebedingt, kann aber auch die Folge einer ständig gereizten Haut sein. Die Couperose kann durch Stress, Kaffee, Alkohol, scharfe Gewürze, starke Temperaturwechsel (warm/kalt) und reizende Kosmetikinhaltsstoffe verstärkt werden. Die hyperreaktiven Blutgefäße werden mit der Zeit immer weiter geschädigt und es kommt zu bleibenden Hautrötungen und im weiteren Verlauf zu entzündlichen Hautprozessen. Erscheinen die Rötunge hellrot, sind arterielle Gefäße betroffen, bei bläulichen Rötungen, venösen Gefäße.
Bei Couperose werden in der Regel Kosmetikprodukte aus der Apotheke empfohlen, die als besonders reizarm und sensitiv gelten. Da diese Produkte speziell für zu Couperose neigende Haut entwickelt wurden, sind sie in der Regel parfümfrei und enthalten beruhigende und rötungsmindernde Wirkstoffe.
Es gibt keine allgemeingültige Regel die definiert, was reizarm genau bedeutet. Nicht immer sind nur Duftstoffe schuld an einer Hautreizung, häufig machen auch bestimmte Lösungs- und Konservierungsmittel Probleme. Deshalb ist der blinde Griff ins Apothekenregal eher eine reine Glückssache.
Jegliche Reizung der Haut, die eine Rötung zur Folge haben könnte, muss vermieden werden. Die Anzahl der verwendeten Produkte sollte deshalb auf das Nötigste reduziert werden, um mögliche Reizungen zu verhindern. Geeignet sich minimalistisch zusammengesetzte Produkte, mit überschaubaren Rezepturen. Mit diesem Minimalprogramm stellt sich in der Regel schnell heraus, welche Faktoren sich günstig oder ungünstig auf die Haut ausgewirkt haben.
Die Empfehlung für die Routine ist immer auf dem aktuellsten Wissensstand und wird stetig gepflegt und angepasst, wenn es neue Erkenntnisse gibt.
Produktauswahl bei Couperose
Milde Reinigungen z.B. Waschgel, Waschschaum oder sehr flüssige Milch, die sich rückstandslos auswaschen lässt
Gesichtswasser zum Sprühen ist besser als zum Auftragen mit dem Wattepad
Die Creme muss von der Reichhaltigkeit her exakt zum Bedarf der Haut passen
Nur silikonfreies Make-up verwenden, idealerweise auf Puderbasis, damit keine Bestandteile in die Haut eindringen. Stark deckende Concealer nur punktuell verwenden, nicht großflächig auftragen, damit die Haut nicht unnötig belastet wird. Ist das nicht möglich, Camouflage (ohne Silikone) als Make-up verwenden, da hier eine linsengroße Menge ausreicht, um das ganze Gesicht abzudecken, so dass im Verhältnis viel weniger belastendes Material auf die Haut aufgebracht wird, als mit normalen Make-ups.
Nur Enzympeelings statt mechanischen Peelings verwenden
Zusammensetzung bei Couperose
Minimalistische Zusammensetzung
Ohne viel Alkohol (nicht über 5%)
Ohne Parfüm und ätherische Öle
Ohne durchblutungsfördernde Wirkstoffe, wie z.B. Koffein, Rosmarin, Pfefferminze
Ohne exfolierende Wirkstoffe wie AHA, BHA, BPO (PHA / Salicylsäure eingeschränkt möglich)
Polyethylenglykole meiden (PEGs)
SLS Tenside meiden (Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate)
Folgende Lösungsmittel meiden: 1,2-Hexanediol, Butylene Glycol, Dipropylene Glycol, Hexylene Glycol, Phenoxyethanol, Methylpropanediol, Propanediol, Propylene Glycol (nicht verwechseln mit Pentylene Glycol, das ist unproblematisch).
Gut sind beruhigende, rötungsmindernde Wirkstoffe wie Panthenol, Bisabolol, Aloe Vera
Geeignete Öle sind z.B. Neutralöl, Squalanöl, Nachtkerzenöl, Mandelöl, Jojobaöl, Olivenöl
Pflegeroutine bei Couperose
So wenig waschen wie möglich, 1 x täglich genügt (idealerweise abends)
Nur lauwarmes Wasser verwenden
Mit dem Handtuch trocken tupfen, nicht trockenrubbeln
Sehr weiche Handtücher verwenden, Handtücher ohne Weichspüler waschen und im Trockner trocknen
2 x täglich gut und reichlich pflegen
Nach Bedarf selbstgemachten Masken aus Küchenzutaten anwenden, z.B. aus Avocado Mark, Joghurt, Sahne, Honig oder Eigelb
Studien haben ergeben, dass bei vielen Hauterkrankungen die Hautbarriere gestört sein kann, was zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome führt. Es kann versucht werden, die Hautbarriere wieder aufzubauen und so zu stabilisieren, das sie mögliche Reizauslöser wieder weitgehend selbst zurückhalten kann. So steigt mit zunehmendem Aufbau der Hautbarriere auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Häufigkeit und Intensität der Hautreizungen immer weiter zurückgeht (sog. Outside-In-Hypothese).
Zur Sanierung und Stabilisierung der Hautbarriere gelten nach aktuellem Wissensstand folgende Empfehlungen:
Nur milde Reinigungen ohne Tenside oder nur mit Zuckertensiden verwenden
Pflegeprodukte ohne Parfüm, reizende Stoffe, künstliche Emulgatoren, Mineralöle oder Silikone verwenden
Ideal sind Rezepturen mit nur wenigen, hautfreundlichen Inhaltsstoffen
Gut sind Make-up Produkte aus mineralischen Pigmenten, wie Mineral Make-ups
Gut sind Wirkstoffe wie Panthenol, Hyaluron, Vitamin A, C und E, Coenzym Q10 und Ceramide
Empfehlenswerte Öle sind Neutralöl, Squalanöl, Jojobaöl, Olivenöl