Das Hautbild
Allergische Haut äußert sich durch eine besonders hohe Reaktionsbereitschaft auf Stoffe oder Stoffgruppen, die in der Kosmetik, in Lebensmitteln oder in der Natur vorkommen. Allergische Reaktionen treten sofort oder zeitversetzt, nach dem Kontakt mit dem Allergen auf und können einzelne Partien oder die gesamte Haut betreffen.
Die Symptome
- Rötungen, Brennen und Juckreiz
- Bildung von Pickelchen und Pusteln, Unterlagerungen bis hin zu schwerer Akne
- Bildung von Schüppchen und trockener Haut während des Abheilens
- Sonnenallergie bzw. Mallorca Akne
- tritt die Reaktion kurz nach der Anwendung eines Kosmetikproduktes auf und klingt innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden wieder ab, handelt es sich um eine unspezifische Hautreizung bzw. Kontaktallergie
- tritt die Reaktion verzögert auf und bleibt mehrere Tage bestehen, handelt es sich um eine Unverträglichkeit bzw. allergische Spätreaktion
Die Ursache
Die genaue Ursache der Entstehung von Allergien ist noch ungeklärt. Erbliche Vorbelastung, ungesunde Ernährung, zunehmende Umweltverschmutzung, aber auch ein langjähriges, starkes Schminken, sowie Überpflegen der Haut, kommen als Auslöser in Frage.
Die übliche Empfehlung
Ein Allergietest beim Arzt kann erste Hinweise auf die auslösenden Allergene liefern. Lebensmittel und Kosmetikprodukte, die diese Substanzen enthalten, sollten strikt vermieden werden. Bei über 10.000 Inhaltsstoffen, die in der Kosmetik zum Einsatz kommen, ist es unmöglich alle Substanzen einzeln zu testen. Deshalb werden nur eine Hand voll der gängigsten Stoffe bzw. Stoffgruppen getestet. Dehalb muss allergiebereite Haut immer sehr genau beobachtet werden, wenn eine neues Kosmetikprodukt verwendet wird.
Hautschutzengels Nr.1 Geheimtipp
- Erste-Hilfe-Maßnahme: Anzahl der verwendeten Produkte auf möglichst wenige Produkte reduzieren (z.B. zwei Produkte: eine Reinigung und eine Creme)
- Minimalprogramm mindestens 2 Wochen durchhalten, bevor ein Produkt ausgetauscht oder ergänzt wird
- Ein Hauttagebuch, in dem jede Beobachtung und Veräderung festgehalten wird, kann sehr hilfreich sein
Die perfekte Pflegeroutine
Nach der Hautschutzengel Methode und dem aktuellen Wissensstand, gelten bei der täglichen Pflegeroutine, folgende Empfehlungen:
Produktauswahl bei allergischer Haut
- milde, eventuell rückfettende Reinigung auf Gel-, Milch-, Creme- oder Ölbasis
(ausgenommen bei der Neigung zu Couperose oder Rosazea!)
- Gesichtswasser zum Sprühen ist besser als zum Auftragen mit dem Wattepad
- die Creme muss von der Reichhaltigkeit her zum Bedarf der Haut passen (eher einen Tick reichhaltiger wählen, als nötig)
- silikonfreies Make-up, idealerweise auf Puderbasis, damit keine Bestandteile in die Haut eindringen
- konventionelle Concealer nur punktuell verwenden, nicht großflächig auftragen
- reizarmes Öl zur gezielten Behandlung straparierter, gereizter Hautpartien, muss immer in Verbrindung mit einer Creme oder einem feuchtigkeitsspendenden Serum aufgetragen werden, da sonst der Feuchtigkeitsfaktor fehlt
Zusammensetzung bei allergischer Haut
- extrem minimalistische Zusammensetzung
- ohne Parfümstoffe oder ätherische Öle
- ohne Alkoholanteil über 10%
- ohne künstliche Emulgatoren, insbesondere Polyethylenglykole (PEGs)
- ohne künstliche Stabilisatoren und überflüssige Hilfsstoffe
- ohne SLS Tenside (Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Laureth Sulfate)
- empfehlenswert sind beruhigende Wirkstoffe wie z.B. Panthenol
- geeignete Öle sind Nachtkerzenöl, Mandelöl und Jojobaöl
Pflegeroutine bei allergischer Haut
- so wenige Produkte verwenden wie möglich
- verträgliche Produkte nicht oder nur selten wechseln
- so wenig waschen wie möglich - 1 x täglich genügt (idealerweise abends)
- mit dem Handtuch trockentupfen, nicht rubbeln
- weiße Handtücher aus Baumwolle, ohne Weichspüler verwenden
- 2 x täglich besonders gut und reichlich cremen
- 2-3 x wöchentlich (idealerweise abends) mit sehr milden, exfolierende Produkten behandeln, wenn das Hautbild verfeinert werden soll
- nach Bedarf selbstgemachten Masken anwenden, aus Avocadomark mit Joghurt oder Sahne und Honig oder Ei
- Trockenrasur statt Nassrasur
Gestörte Hautbarriere bei allergischer Haut
Studien haben ergeben, dass bei allergischer oder allergiebereiter Haut, die Hautbarriere gestört und nicht mehr intakt ist, was zu einer deutlichen Verschlimmerung der Symptome führt. Das Ziel ist es, die gestörte Hautbarriere wieder aufzubauen und so zu stabilisieren, das sie die Allergene zurückhalten kann. So steigt mit zunehmendem Aufbau der Hautbarriere auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Häufigkeit allergischen Reaktionen der Haut allmählich zurückgeht (sog. Outside-In-Hypothese).
Zur Sanierung und Stabilisierung der Hautbarriere gelten nach aktuellem Wissensstand folgende Empfehlungen:
- milde Reinigung ohne Tenside oder z.B. mit Zuckertensiden verwenden
- Make-up und Pflegeprodukte ohne Parfümstoffe, aggressive Konservierungsmittel, künstliche Emulgatoren, Mineralöle oder Silikone wählen
- idealerweise mit wenigen, besonders hautfreundlichen Inhaltsstoffen
- empfehlenswert sind mineralische Pigmente wie z.B. Eisenoxide, Titandioxid, Zinkoxide, Kieselsäure und Glimmer, um Hautrötungen zu neutralisieren und die Haut gleichzeitig vor UV-Strahlung zu schützen
- empfehlenswerte Wirkstoffe sind vor allem Panthenol, Vitamin A, C und E, Aloe Vera und Ceramide
- empfehlenswerte Öle sind Nachtkerzenöl, Mandelöl und Jojobaöl